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Putzarten

Unterscheidungen von Putzarten

Viele Putzsorten haben einen besonders hohen Anteil an Bindemitteln, Zusatzstoffen oder Beimischungen der ihnen besondere Putzeigenschaften für spezielle Anwendungen verleiht. Folgende Putzsorten werden daher nach ihrem dominierenden Putzanteil definiert:

Kalkputz besteht zum Großteil aus Kalk und ist hoch alkalisch (fungizig) und diffusionsoffen. Im Innenbereich sorgt Kalkputz so für ein gutes Raumklima und verhindert u.a. Schimmelpilzbefall. Im Außenbereich wird Kalkputz aufgrund seiner geringen Festigkeit und besseren Spannungsaufnahme als Putz für historische Gebäude genutzt.

Luftkalkputze basieren auf dem Bindemittel Luftkalk. Dies ist ein reiner Kalkbrand, der nur in feuchter Umgebung unter gleichzeitiger Luftzufuhr erhärten kann, weshalb Putze mit hydraulisch härtenden Bindemitteln meist härter als Luftkalkputze sind. Luftkalkputz wird daher häufig in schlecht belüfteten und kühlen, feuchteanfällugen Gebäuden eingesetzt.

Sumpfkalkputz hat eine ganz ähnliche Wirkung wie Luftkalkputze, indem er feuchte Wände verlässlich trocken hält und somit Schimmel verhindert. Sumpfkalk selbst entsteht beim Ablöschen von Brandkalk durch das sogennante Einsumpfen. Sumpfkalk ist daher eine Aufschlämmung (Suspension) und kein reiner Brand.

Kalkzementputz wird auf Innen- und Außenwänden (häufig auch als Kalkzementleichtputz) eingesetzt. Kalkzementputz besitzt eine höhere Druckfestigkeit als reiner Kalkputz, ist ebenso diffusionsoffen und feuchteunempfindlicher.

Zementputz wird vorwiegen als Außenputz im Sockelbereich und Kelleraußenwänden sowie als Unterputz für die Fliesenverlegung im Dünnbettverfahren eingesetzt. Zement Putz beeinflusst im Haus das Raumklima positiv, indem er Feuchtigkeit absorbiert. An den Außenwänden trägt er zur Wärmedämmung und Wasserabweisung bei.

Lehmputz ist diffusionsoffen, reguliert somit Feuchtigkeit und schafft ein angenehmes Raumklima. Lehmputz wird sowohl als Oberputz als auch als Unterputz eingesetzt. Da Lehmputz jedoch feuchteempfindlich ist, wird eine weitere Oberflächenbearbeitung notwendig.

Gipsputz bzw. Gips-Kalk-Putz oder Gips-Kalk-Zement-Putz wird als geglätteter oder verriebener Putz im Innenbereich als Ober- oder Unterputz für Tapeten eingesetzt. Im Außenbereich wird Gipsputz nur sehr selten z. B. bei der Denkmalsanierung verwendet.

Baumwollputz wird als Wand- und Deckenbeschichtung von Innenräumen als Alternative zur Tapete oder eines Reibe- oder Kratzputzes eingesetzt. Baumwollputz besteht aus Baumwollfasern und verschiedenen Füll- und Effektstoffen, als Bindemittel wirkt Zellulose.

Kunststoffputz basiert auf Kunststoff-Bindemitteln wie Acrylate oder Styrol-Acrylate. Gegenüber Putzen auf mineralischer Basis hat Kunststoffputz den Vorteil, schneller auszuhärten sowie dünner und rissfrei aufgetragen zu werden. Nachteil ist eine vielfach geringere Diffusionsfähigkeit und Temperaturbeständigkeit.

Silikonharzputz ist ein Kunstharzputz, der durch Zugabe von Silikonharzemulsion jedoch wasserdampfdurchlässiger ist als herkömmlicher Kunstharzputz. Beim Kauf von Silikonharzputz sollte auf den Anteil Silikonharz im Putz achten, denn dieser bestimmt die Diffusionsfähigkeit. Da Silikonharzputz deutlich teurer als Mineralputz ist, lohnt sich sein Einsatz nur in entsprechend speziellen Anwendungen.